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WM 2022 wohl endgültig im Winter – Die Bundesliga wird den Preis dafür zahlen müssen!

Das Stadion in Doha. Quelle: Wikipedia, Foto: daly3d abd, Lizenz: CC BY 2.0
Das Stadion in Doha. Quelle: Wikipedia, Foto: daly3d abd, Lizenz: CC BY 2.0

Soll man jetzt überrascht sein, oder war das Ganze nicht ohnehin schon absehbar? Man weiß es nicht. Wie eine Fifa-Arbeitsgruppe heute aber endgültig und tatsächlich empfohlen hat, soll die Fußball-WM 2022 wegen der großen Hitze in Katar nicht wie üblich im Sommer, sondern im November und Dezember stattfinden.
Dieser Termin würde natürlich, solltee er so von der FIFA-Exekutive auf ihrer Sitzung im März bestätigt werden, woran es eigentlich nun keinen Zweifel mehr gibt, die Termine der großen Fußball-Ligen, und damit auch die der Bundesliga, komplett durcheinanderwirbeln.
Die ‚Task-Force‘, welche sich in den vergangenen sechs Monaten intensiv mit dem Thema der Terminfindung beschäftigte, empfiehlt der Fifa jedenfalls nun diesen Termin im Winter. „Es gibt eine Lösung – November und Dezember“, sagte auch Fifa-Generalsekretär Jerome Valcke.
In einer offiziellen Mitteilung des Weltverbandes hieß es zudem, dass „der Vorschlag die Unterstützung aller sechs Kontinentalverbände“ habe.
Das WM-Finale könnte demnach am 23. Dezember stattfinden.

 
Zuletzt waren auch noch der Januar/Februar und ein Alternativ-Termin im Mai im Gespräch. Diese wurden nun jedoch offenbar verworfen. Auch vom Tisch damit offenbar die Idee bzw. die zuletzt von einigen angeregte Möglichkeit das Turnier neu zu vergeben.

 
Auch wenn die Entscheidung nach den Entwicklungen und Diskussionen der letzten Tage und Wochen keine wirkliche Überraschung mehr ist, sehen viele Fußballfreunde darin einen weiteren Kniefall des modernen Fußballs vor dem Kommerz und der schier unbelehrbaren und selbst höchstumstrittenen FIFA, samt ihrem ebenfalls seit Jahren höchst umstrittenen Chefs Sepp Blatter.

 
Vordergründig ging es bei dem Terminstreit in erster Linie um die Interessen der dann beteiligten Kicker, welche schon aus gesundheitlichen Gründen in Katar nicht zu einer Jahreszeit hätten spielen sollen, welche die höchsten Tagestemperaturen im Wüstenstaat bietet, und die Gesundheit der Profis somit unnötig gefährdet hätte.
Zum wahren Verlierer dieser Entscheidung, die WM 2022 nach Katar zu vergeben, werden aber dann in den heimischen Ligen hier in Europa zu finden sein.

 
Nicht nur, dass die übliche Zeitplanung z.B. in der Bundesliga komplett durcheinander gewirbelt wird, auch die Saisonplanung der Teams auf eine Weise beeinflusst wird, die man heute in ihrem kompletten Umfang noch gar nicht absehen kann, auch die zahlreichen Fans im Lande werden so in hoher Zahl benachteiligt werden.

 
Es wird zwangsläufig zu einer Ausweitung der Bundesligasaison in die Sommermonate kommen müssen, eine Zeit die zwar vom Wetter her gut zum Fußball passt, jedoch sicherlich die Urlaubsplanung einiger tausend Dauerkartenkäufer betrifft, somit auch zu weniger Zuschauern in vielen Stadien führen wird. Finanzielle Verluste, kräftige Umsatzeinbußen für Ligen und Clubs sind somit sehr wahrscheinlich.

 
So originell und nett die Idee eines WM-Finals in der Weihnachtszeit vor dem heimischen TV im ersten Moment vielleicht für viele auch erscheinen mag, so wenig erfreulich sind auf der anderen Seite aber z.B. die Vorstellungen von brisanten Bundesliga-Derbys zur Sommerferienzeit, wenn man selber vielleicht gar nicht in der Heimat weilt.

 
Aber erst die Entwicklung der nächsten Wochen und Monate wird dann wirklich jedem verdeutlichen wie groß die Nachteile und Einschränkungen für die großen Ligen und ihre Fans wirklich sein werden.
Es droht jedoch, und das steht jetzt schon fest, ein wirklich hoher Preis für die noch immer grundsätzlich wenig nachvollziehbare Entscheidung die Fußball-WM 2022 ausgerechnet in die Wüste von Katar zu verlegen…

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Marion
Marion
9 Jahre zuvor

Heizpilz und Glühwein zur Liveübertragung – ein befremdlicher Gedanke.

Hätte die UEFA Eier in der Hose, wäre längst der Boykott dieser unsagbaren Farce verkündet. Stattdessen müssen wir ertragen, wenn Theo Zwanziger die gesamte Führung des DFB und der UEFA öffentlich diskreditiert, um den Fußballdiktator Joseph Blatter den Rücken zu stärken.

Gelser
Gelser
9 Jahre zuvor

Schnellmerker! Im Sommer isses heiß, besonders in arabischen Wüsten!
Mann, sacht den Quatsch ab, bzw. soll da doch spielen wer will
Aber die Schmiergelder sind getahlt und Blatter und Co wollen bestimmt nix zurückgeben
Vielleicht stattdessen die Winterspiele…die Betreffenden sind doch genauso gierig.

Stefan Laurin
Admin
9 Jahre zuvor

2022 ist lang hin. Wer weiß, ob die WM wirklich in Katar stattfindet? Wer sagt denn, dass das Land in sieben Jahren nicht in einem Bürgerkrieg steckt oder der Islamische Staat das Sagen hat? Die Chance, dass die WM 2022 in der Schweiz stattfindet, ist höher als die, dass dann in Katar wirklich gekickt wird.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

Die Premier League hat in der Weihnachtszeit ihre umsatzstärksten Spieltage (inkl. der Weihnachtsspiele selbst), also wird sie die höchsten Ausgleichsforderungen an die Fifa stellen. Alle Profiligen sollten sich dranhängen, damit der finanzielle Schaden für die Fifa und Katar ein Desaster wird, an dem sich die Fifa endgültig verschluckt. Anders scheint diese megakorrupte Altherren-Betrügersippe ja nicht von der Erdoberfläche zu verschwinden.

Gerd
Gerd
9 Jahre zuvor

Wieso betrifft das die Bundesliga? Die kann doch ihren Spielbetrieb wie immer durchziehen. Was gleichzeitig in einem Dritte Welt Land passiert, das alles verbietet, dass Spaß macht und sklavereiähnliche Zustände gestattet – wen juckt es?

OK, dafür bräuchte die BL „Arsch in der Hose“. D.h. es gibt eine WM im Winter.

Victor
9 Jahre zuvor

Wer kann sich noch wirklich gegen die FIFA stellen ich würde sagen niemand.

WALTER Stach
WALTER Stach
9 Jahre zuvor

-Victor-
Es könnten sich Viele……!!
Aber:
Ich kenne keine andere weltumspannende Großorganisation neben der FIFA ,die in ähnlicher Weise von Oben bis Unten von miteinander vernetzten, von einander abhängigen Personen beherrscht wird, von Personen, die aus Prestige, die aus finanziellen Gründen, die der „bloßen Macht“ wegen jeden kritischen Diskurs in der FIFA vermeiden, der ihren privaten-persönlichen Interessen gefährlich werden könnte.. Oder kann man z.B. von einem Niersbach, einem Beckenbauer Gegenteiliges erwarten?

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

Schlimm, dieser Jobst. War ja selbst mal Sales-Manager bei der Fifa und die gute, alte Tönnies-Ausbeuter-Schule kann er wohl auch nicht verleugnen mit solchen Sprüchen…

Victor
9 Jahre zuvor

@Walter

Du hast zwar recht aber wie es so schön heißt Geld Regiert die Welt, und noch nie wie heute hat das Geld Regiert.

Thomas Weigle
9 Jahre zuvor

„Katarstrophe“ (The Sun)

Victor
9 Jahre zuvor

Ich persönlich kann nur sagen das wir die Kontrolle schon längst verloren haben, die da oben machen schon das was sie für richtig halten und das meiste Geld bringt, und das ist nicht nur beim Fußball und Sport so sondern auch in der Politik.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@Victor: Solange Sie noch den Aus-Button Ihres Fernsehers selbstständig betätigen und auch sonst mit einer gefestigten Persönlichkeit den Verlockungen der Droge Fußball widerstehen können, gibt es absolut keinen Grund, den Weltuntergang des freien Fußballkonsums zu beklagen.

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