Die Meldung, dass Sébastien Haller und Youssoufa Moukoko nach dem Ende ihrer Leihen im Sommer nicht zum BVB nach Dortmund zurückkehren sollen, ging in den vergangenen Tagen im Trubel der Tagesaktualität fast ein wenig unter. Doch in Wahrheit ist sie eine an Dramatik kaum zu überbietende Nachricht, ist sie doch ein Offenbarungseid der Dortmunder Transferpolitik der letzten Jahre. Zwei Stürmer, einst als große Hoffnungsträger geholt oder gehalten, spielen in den sportlichen Planungen derzeit keine Rolle mehr – und kosten den Verein trotzdem Millionen.
BVB-Trainer Niko Kovač (Zweiter von rechts) hat derzeit gut lachen. Foto: Robin Patzwaldt
Neu-Trainer Niko Kovač scheint die Mannschaft von Borussia Dortmund inzwischen einigermaßen in den Griff bekommen zu haben. Das gestrige 4:0 im heimischen Westfalenstadion gegen den VfL Wolfsburg beförderte den BVB zumindest über Nacht auf Tabellenplatz vier der Fußball-Bundesliga. Damit ist die Qualifikation für die kommende Champions-League-Saison für den Revierklub zwei Spieltage vor Saisonende wieder möglich. In den vergangenen sechs Ligaspielen holten die Schwarzgelben beachtliche 16 von 18 möglichen Punkten.
Die über weite Phasen der Saison 2024/25 so bitter enttäuschende Mannschaft zeigt nun unter dem erfahrenen Coach wieder deutlich häufiger, was in ihr steckt. Das ist schön. Und dennoch fragt man sich als langjähriger Fan, warum sie dazu nicht schon früher in der Lage war. Denn: Die Qualität dazu hatte der Kader ja auch schon in den verflucht nervigen Monaten zuvor. Und diese Frage trübt auch in diesen besseren Tagen den Gedanken an diese Mannschaft. „Mannschaft“ darf man sie ja erst seit Kurzem wieder nennen.
Am Freitag gab es den nächsten sportlichen Rückschlag für den FC Schalke 04. Foto: Michael Kamps
Die 0:2-Heimniederlage des FC Schalke 04 gegen den SC Paderborn vom Freitag verschärft die sportliche Krise des Ruhgebietsvereins in der 2. Fußball-Bundesliga. Noch ist der Klassenerhalt zwei Spieltage vor dem Ende der Spielzeit 2024/25 nicht gesichert. Doch die Probleme des Traditionsvereins gehen über das Sportliche hinaus: Auch wirtschaftlich steckt der Klub in schwierigen Fahrwassern. Die unklare Trainerfrage, fehlende Perspektiven und eine zunehmend ungeduldige Fanbasis machen deutlich: Der FC Schalke 04 steht vor entscheidenden Wochen.
Gehen am Stadion in Bochum bald die Lichter aus? Foto: Stefan Laurin
Es gibt Spiele, die alles sagen – ohne dass viel passiert. Das 0:0 des VfL Bochum beim 1. FC Heidenheim war genau so eines. Keine Tore, keine Ideen, kein Aufbäumen. Statt eines Befreiungsschlags: ein Auftritt wie ein stummes „Wir steigen halt ab“. Es war nicht der Tag, an dem der Abstieg besiegelt wurde – aber einer, an dem er endgültig plausibel wurde. Und ja: vermutlich auch verdient.
Mit Fußballcartoons wurde der Bochumer Zeichner Oli Hilbring bekannt. Doch längst widmen sich seine Nasenmännchen auch anderen Themen.
„Je größer die Nase, umso lustiger die Zeichnung“, sagt Oli Hilbring und rührt seinen Kaffee um. Ein Verleger habe ihm das einmal erklärt, würde aber bestreiten, es jemals gesagt zu haben. Groß sind sie, die Nasen seiner Figuren, auch wenn sie in den vergangenen Jahren etwas weniger kantig wurden. „Als Zeichner arbeitet man ständig daran, die Figuren weiterzuentwickeln.“
Sich jedes Mal aufs Neue aufgeregt und engagiert mit den Aufs und Abs von Borussia Dortmund in dieser Saison zu beschäftigen, ist nicht nur für die Berichterstatter im Umfeld des Klubs äußerst ermüdend.
Nach zuletzt stabiler wirkenden Leistungen in der Fußball-Bundesliga – mit Siegen gegen den FSV Mainz 05 (3:1) und den SC Freiburg (4:1) – zeigte die Borussia am Mittwoch beim 0:4 gegen den FC Barcelona mal wieder ein Gesicht, das in Dortmund längst keiner mehr sehen will.
VfB Stuttgart gegen Arminia Bielefeld – so lautet das Finale im DFB-Pokal, das am 24. Mai 2025 im Berliner Olympiastadion ausgetragen wird. Nachdem die Arminia am Dienstag den Titelverteidiger und haushohen Favoriten Bayer 04 Leverkusen im ersten Halbfinale mit 2:1 aus dem Wettbewerb warf, zogen die Schwaben am Mittwoch nach und besiegten den Brauseklub RB Leipzig mit 3:1.
Während die Freude bei den Fans beider Finalteams entsprechend groß war, sorgte insbesondere der Sieg des Underdogs Bielefeld national für Aufsehen und löste die bei solchen Überraschungserfolgen übliche „Schadenfreude“ gegenüber dem Favoriten aus. Doch mit etwas Abstand betrachtet, ruft die Finalpaarung beim neutralen Fußballfan eher Ernüchterung hervor.
Ein Drittligist gegen einen Erstligisten, der in der Tabelle derzeit nur auf Rang 11 liegt – das ist, bei aller Anerkennung der Leistungen beider Mannschaften in diesem Wettbewerb, nicht gerade ein Traumfinale. Und mit Blick auf das große Ganze muss man feststellen, dass ein solches Finale dem Interesse am deutschen Fußball über unsere Landesgrenzen hinaus kaum förderlich sein kann. Auf dem Papier ist es sicherlich eines der unattraktivsten Finalspiele der letzten Jahre.
Schalke gegen Hannover am 14. März in Gelsenkirchen. Foto: Michael Kamps
Ähnlich viele Fragezeichen wie die Saison des großen Revierrivalen Borussia Dortmund hinterlässt in diesen Tagen der traditionsreiche FC Schalke 04. Stetig schwankend in seinen Leistungen, immer zwischen Abstiegsangst und Aufstiegshoffnungen, verläuft die Spielzeit 2024/25 in Gelsenkirchen.
Wer in den vergangenen Wochen gedacht hätte, dass sich die Königsblauen nach einem komplizierten, um nicht zu sagen, bitter enttäuschenden Saisonstart nun stabilisiert hätten und nach achtbaren Ergebnissen zuletzt einen schüchternen Blick nach oben richten könnten, wurde am Freitag auf brutale Art und Weise eines Besseren belehrt.
Der BVB steht in diesen Tagen unter besonderer Beobachtung. Foto: Robin Patzwaldt
Da war es wieder, das zweite Gesicht des BVB. Beim 2:1-Sieg gegen den OSC Lille zeigte die Dortmunder Borussia eine ansprechende, wenn auch keine überragende Leistung. Nach dem peinlichen 0:1 gegen den FC Augsburg in der Bundesliga war jedoch selbst das eigentlich nicht zu erwarten.
Dass sich die Schwarzgelben durch den Sieg in Frankreich in der Königsklasse unter den elitären Kreis der besten acht Mannschaften in Europa qualifiziert haben, während sie in der Liga daheim aktuell nur auf Rang zehn liegen, zeigt das ganze Dilemma des Revierklubs.
Die BVB-Fanwelt am Stadion im Februar 2025. Foto: Robin Patzwaldt
Wie Tausende andere BVB-Fans auch, kaufe ich mir hin und wieder ein Trikot eines meiner Lieblinge im BVB-Fanshop. In den letzten Jahren konnte ich so einige Leibchen meiner absoluten Favoriten in Schwarz-Gelb zu meiner Sammlung hinzufügen. Trikots mit den Namen und Nummern von Neven Subotic, Mats Hummels, Marco Reus, Erling Haaland und anderen prägenden Figuren der Klubgeschichte hängen mittlerweile in meinem Kleiderschrank.
Als Borussia vor ein paar Tagen das „Sondertrikot Neon 24/25“ ankündigte, war ich sofort begeistert. Zwar ist es wieder einmal etwas teurer als seine Vorgänger, aber die Optik, die dem Trikot der Meistersaison 1994/95 nachempfunden ist, faszinierte mich sofort. Ich überlegte, mir trotz der aktuellen sportlichen Krise ein solches Jersey zu sichern. Doch am Ende entschied ich mich dagegen – und der Grund dafür ist ziemlich einfach, aber zugleich auch ein deutliches Zeichen für die Krise, in der die Dortmunder Profis sich seit Monaten befinden.
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