Steht der BVB kurz vor der Auflösung?

Emre Can bei seiner Vorstellung in Dortmund. Archiv-Foto: BVB

Auch wenn es aktuell natürlich deutlich wichtigere Entwicklungen auf der Welt gibt, dreht sich auch die Sport-Welt in diesen Tagen weiter. Es wird Zeit sich einmal wieder diesen Dingen zuzuwenden, auch wenn dies in Anbetracht der politischen Entwicklungen nicht leicht fällt.

Große Veränderungen deuten sich in diesen Tagen zum Beispiel bei Borussia Dortmund an. Nicht nur, dass sich Klubchef Aki Watzke, zur Überraschung mancher, kürzlich für eine aktive Unterstützung des ungeliebten Nachbarn FC Schalke 04 stark gemacht hat, wenn dieser durch die Trennung von seinem Hauptsponsor Gazprom in ernsthafte Existenznöte kommen sollte, auch Berichte, nach denen der BVB im Sommer gefühlt fast schon vor einer Art Selbstauflösung stehen soll, bestimmen derzeit die Diskussionen bei den Fußballfans hier bei uns in der Region.

So berichtet Transfermarkt.de heute über umfangreiche Personalspekulationen, die der Transferpolitik der Dortmunder bei näherer Betrachtung ein absolutes Armutszeugnis ausstellen würden, wenn sie sich denn auch nur ansatzweise im kommenden Sommer bewahrheiten würden.

Dass es bei den Schwarzgelben seit Monaten, fast möchte man sagen Jahren, mit der Weiterentwicklung der Profimannschaft nicht so läuft wie angedacht, das haben wir auch hier im Blog der Ruhrbarone immer wieder diskutiert. Wenn sich aber die aktuellen Spekulationen bewahrheiten sollten, die die Seite in einem aktuellen Beitrag mit Bezug auf die Sport Bild einmal zusammengetragen hat, dann wäre das für Dortmund ein sportliches Drama.

So berichtet Transfermarkt von einem großen Umbruch, der sich bei der Borussia im kommenden Sommer vollziehen soll. Nach dem feststehenden Neuzugang Niklas Süle für die Abwehr, soll es auf der Gegenseite offenbar zahlreiche Spielerabgänge beim BVB geben.

Die Rede ist unter anderem von Großverdienern, die der Klub möglichst von der Gehaltsliste bekommen will. Neben dem offenbar bereits hinter den Kulissen beschlossenen Abgang von Axel Witsels (33, verdient offenbar rund 7 Millionen Euro im Jahr), wären das angeblich Emre Can (28; rund 8 Mio. Euro Gehalt), Nico Schulz (28; angeblich 6 Mio. Euro Gehalt) und der auch bereits bei uns diskutierte Torwart Roman Bürki (31; kolportierte 6 Mio. Euro Gehalt), den der BVB unsinniger Weise kürzlich erst länger an den Verein gebunden hatte, obwohl er kurz danach aus nicht bekannten Gründen sportlich ‚aussortiert‘ wurde.

Gesprächsbereit wären die Verantwortlichen in Dortmund laut der Berichterstattung zudem bei Thorgan Hazard (28) und Julian Brandt (25), die bisher ebenfalls hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind. Kritisch gesehen werden aktuell aber offenbar auch die langjährigen Leistungsträger Mats Hummels (33; 10 Mio. Euro Gehalt) und Marco Reus (32; 12 Mio. Euro Gehalt).

Gar nicht die Rede ist dort von Ex-Kapitän Marcel Schmelzer, der offiziell zwar noch ein Bestandteil der Mannschaft ist, in ihr aber längst keine aktive Rolle auf dem Platz mehr spielen kann. Auch ihn könnte man in diese Liste der unnötigen ‚Kostenfaktoren‘ sicherlich noch mit aufnehmen.

Aufgebaut werden soll demnach eine neue, charakterstarke Mannschaft, im Idealfall um Torwart Gregor Kobel (24), Shootingstar Jude Bellingham (18) und Top-Torjäger Erling Haaland (21) herum, deren Mentalität und sportliche Perspektive von Watzke & Co. als gut eingeschätzt werden.

Nun gut, abgesehen davon, dass Bellingham und Haaland vermutlich nicht mehr allzu lange in Dortmund bleiben wollen dürften, hat der Plan offensichtlich einige weitere gravierende Mängel:

Wer übernimmt denn bitteschön in diesen Zeiten freiwillig Spieler, die ihren Leistungszenit offenkundig bereits überschritten haben oder aber zumindest nicht regelmäßig an ihre Leistungsgrenze gehen (können)? Wer übernimmt Verträge, die offenbar deutlich zu hoch dotiert sind?

Dem BVB  drohen hier massive finanzielle Verluste, die die durch Corona ohnehin reduzierten finanziellen Möglichkeiten weiter einzuschränken drohen.

Immer offensichtlicher wird, wie fatal die Personalpolitik von Aki Watzke und Michael Zorc in den vergangenen Jahren war. Aus dem selbsternannten zweiten Leuchtturm neben dem FC Bayern München in diesem Lande, droht im Sommer offenbar ein Team zu werden, dass sich nach einer enttäuschenden Saison in alle Bestandteile aufzulösen droht, ohne das ein schlüssiges Konzept für einen nachvollziehbaren und finanzierbaren Neuaufbau, der den großen Erwartungen in Dortmund gerecht werden könnte, auf dem Tisch liegt.

Besorgniserregend für alle BVB-Fans, wenn es natürlich auch nur Fußball ist….

 

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Manni
Manni
2 Jahre zuvor

"Immer offensichtlicher wird, wie fatal die Personalpolitik von Aki Watzke und Michael Zorc in den vergangenen Jahren war"

Immerhin hat man den peinlichen Ehrenvorsitzenden entsorgt.

Dieter Müller
Dieter Müller
2 Jahre zuvor

Der BvB wird auch nächstes Jahr eine schlagfertige Truppe am Start haben. Was hier eine Schwarzmalerei betrieben wird ist schon sehr seltsam

JoBo
JoBo
2 Jahre zuvor

Schwarzmalerei. Schlechter als jetzt kann es ja nicht werden. Und die genannten Spieler (bis auf Can) sind genau das Problem. Reus ausdrücklich mit einbezogen.

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[…] würde. Die vergangenen Jahre haben ja gezeigt, dass der Weg seit Thomas Tuchel in Dortmund nicht zum maximalen sportlichen Erfolg führte. Zumindest nicht […]

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[…] BVB hat die Vereinsführung in den kommenden Monaten einen größeren Kaderumbruch ins Auge gefasst. Die Gründe dafür sind vielfältig. Neben dem vermuteten Abgang von Top-Stürmer Erling Haaland, […]

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