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Was verspricht sich ‚Sky‘ eigentlich von der Verpflichtung von Monica Lierhaus?

Monica Lierhaus. Foto: Sky / W. Wilde
Monica Lierhaus. Foto: Sky / W. Wilde

Am gestrigen Abend debütierte Monica Lierhaus bei ‚Sky‘ mit der ersten Folge ihrer neuen Interviewreihe „Meine WM“. Erster Gast war der aktuelle Trainer der US-Fußball-Nationalmannschaft Jürgen Klinsmann. Damit gab die ehemalige ARD-Sportschaumoderatorin nach fünf Jahren Pause ihr TV-Comeback im Sportbereich.

Lierhaus hatte bekanntlich Anfang 2009 nach einer Aneurysma-Operation vier Monate lang im Koma gelegen und kämpft seither gegen die gesundheitlichen Folgeschäden.

Zuletzt hatte sie, nach ihrer Operation, auf den Bildschirmen der Nation bereits ein Kurzgastspiel für die ARD-Fernsehlotterie gegeben. Dort führten Diskussionen über die Höhe des angeblichen Honorars für Lierhaus  allerdings zu viel Unmut und zahlreichen Kündigungen der Abonnements.

Im Oktober 2013 wurde dann öffentlich bekannt, dass die Zusammenarbeit der ARD-Fernsehlotterie mit Monica Lierhaus Ende des Jahres 2013 beendet werden würde. Bei Sky fand die Hamburgerin nun relativ rasch eine neue Aufgabe vor der Kamera.

Und ich frage mich nun, nachdem ich die Premierensendung gestern gesehen habe: Was verspricht sich der Pay-TV-Anbieter ‚Sky‘ eigentlich konkret von dieser Neuverpflichtung?

Warum setzt man dort nun ausgerechnet eine noch immer von den Spätfolgen einer Operation gekennzeichnete Interviewerin in einer solchen Gesprächsreihe mit prominenten Sportlern ein?

Und die einzige mir plausibel erscheinende Antwort bisher ist: Man setzt beim Münchener Pay-TV-Sender offensichtlich auf eine Art ‚Mitleidseffekt‘ beim Zuschauer, versucht mit der noch immer nicht völlig genesenen Monica Lierhaus mehr Aufmerksamkeit für den Sportnachrichtensender ‚Sky Sport New HD‘ zu generieren, welche man bei einem der üblichen Interviewer eben wahrscheinlich für dieses Format nicht bekommen hätte. Man versucht schlicht Quote zu machen bzw. am Ende natürlich dann auch entsprechend Geld zu verdienen. Böse formuliert könnte man sogar sagen, der Sender stellt Monica Lierhaus selbst dabei mit zur Schau. Die Fragestellerin steht hier offenkundig zumindest ebenso im Blickpunkt der Zuschauer wie ihr jeweiliger Gesprächsgast aus dem Fußballumfeld.

Denn ihre momentan noch immer deutlich eingeschränkten Interviewfähigkeiten können es ja schlicht nicht sein, die die 43-Jährige aktuell für diese Sendung bzw. diesen Job prädestinieren.

Da hätte Sky im eigenen Hause garantiert deutlich bessere Lösungen für die Interviewer-Rolle parat gehabt. Ich denke da z.B. an Wolff C. Fuss, Kai Dittmann, oder auch Jessica Kastrop.

Es mag hart klingen das hier einmal so offen zu formulieren, und meine heutige Kritik richtet sich sicherlich auch nicht gegen Monica Lierhaus, die auf beeindruckende Art und Weise gegen Ihr Schicksal kämpft, sich gesundheitlich bereits wesentlich fitter präsentiert als noch vor drei Jahren, als ein öffentlich gemachter Heiratsantrag zu zahlreichen Diskussionen führte. Dies war am 5. Februar 2011 bei der Verleihung der Goldenen Kamera in Berlin, als die Journalistin ihrem damaligen Freund auf der Bühne einen Heiratsantrag machte. Seinerzeit noch deutlich stärker äußerlich mitgenommen und auch nur schwer zu verstehen. In diesen drei Jahren hat sich der Gesundheitszustand deutlich gebessert. Aber wirklich gesund wirkt Lierhaus eben auch heute noch nicht.

Und auch wenn Monica Lierhaus sich persönlich über ihre Rückkehr auf den TV-Schirm sicherlich sehr freut, ihrem Lebenstraum bei der der WM 2014 mit dabei zu sein, nun dank Sky auch deutlich näher gekommen ist, dem sportinteressierten Zuschauer, der für sein Sky-Abo tief in die Tasche greift, bringt die Sache so, wie sie am Mittwoch zu sehen war,  wenig bis nichts! Das ist leider so.

Zumal auch die Interviewten, wie gestern ja bereits das Beispiel Jürgen Klinsmann gezeigt hat, bei ihr als Gegenüber dazu neigen dürften, anders, irgendwie befangen zu antworten als bei anderen Gelegenheiten. Und auch das ist eben garantiert kein Vorteil für das dabei entstehende Interview. Das Ergebnis wirkt wenig spontan, sehr hölzern und durchgeplant.

So hatte das Ganze bei der Premiere dann auch leider doch etwas von einer 20-minütigen, öffentlichen Mitleidsbekundung für das Schicksal der Moderatorin, welche dem bisher eher wenig beachteten Sportnachrichtenkanals des Pay-TV-Anbieters vermutlich ungeahnte Aufmerksamkeit sichert. Monika Lierhaus bzw. die Frage nach ihrem Gesundheitszustand ist hierbei aber offenkundig mindestens so viel Lockmittel wie die eigentlichen Interviews mit den prominenten Gesprächspartnern.

Schade, Sky! So etwas habt ihr doch gar nicht nötig. Und das kenne ich von Euch sonst auch ganz anders!

 

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OWL-Baron
10 Jahre zuvor

Robin, also wirklich!! An dir ist die Inklusionsdebatte völlig vorbei gegangen, woll!?

Müller
Müller
10 Jahre zuvor

Solange die Gute nicht wieder mit GEZ- und Spendengeldern alimentiert wird, tangiert mich Skys Entscheidung peripher.

Rob
Rob
10 Jahre zuvor

Ich kann dir nur zustimmen. Was Frau Lierhais passiert ist, ist schrecklich. Aber sie ist in ihrem jetzigen Zustand leider kein guter Interviewer. Alles wirkt hölzern, jede Formulierung auswendig gelernt, kurz gesagt macht es mir persönlich keinen Spass solch ein Interview anzuhören.

Ich denke, dass viele so denken, aber keiner traut es sich, das auszusprechen.

Schade.

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